GRÜNE ENERGIE FÜR DIE DUNANT-SIEDLUNG

In der Dufourstraße entsteht eine moderne Nahwärmezentrale, die die Dunant-Siedlung ab Herbst 2024 effizient mit Wärme versorgt. Die Wärme wird zum überwiegenden Teil in Kraft-Wärme-Kopplung aus klimaneutralem Biomethan erzeugt. Damit geht die GWH einen großen Schritt in Richtung Klimaschutz, denn: Ein Viertel des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 wird beim Wohnen produziert – größtenteils durch schlecht gedämmte Gebäude und veraltete Heizsysteme. Die Bundesregierung will den Gebäudesektor daher bis 2050 fast komplett klimaneutral machen. Die GWH leistet dazu ihren Beitrag. 

Die GWH will schon 2045 klimaneutral werden
Die GWH investiert kräftig in die Sanierung der Dunant-Siedlung: Die moderne Dämmung der Wohngebäude reduziert den Energieverbrauch. Gleichzeitig wird das Heizsystem auf die Nutzung erneuerbarer Energie umgestellt. Welche Energiequellen infrage kommen, hat die GWH umfassend untersuchen lassen. Eine Probebohrung 2021 zeigte: Für die eigentlich favorisierte Lösung mit Geothermie gibt es nicht ausreichend warmes Grundwasser im Boden. Nun hat sich die GWH für den Energieträger Biomasse entschieden.

Biomasse als klimafreundlicher Energieträger
In der Nahwärmezentrale werden künftig Wärme und Strom aus Biomethan gewonnen. Biomethan entsteht, wenn Biomasse – das heißt Pflanzenreste, tierische Abfälle und nachwachsende Rohstoffe – vergären. Das dabei entstehende Biogas wird anschließend gereinigt, so erhält man Biomethan. Es hat die gleiche chemische Qualität wie Erdgas und kann im selben Netz verwendet werden. Dabei ist es allerdings viel klimafreundlicher: Eine 500-KW Biogasanlage vermeidet im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern so viel Treibhausgas wie 1.100 Autos bei 15.000 km Fahrleistung jährlich ausstoßen.

Wärme direkt aus der Siedlung
Damit Strom und Wärme in der Dunant-Siedlung erzeugt werden können, wird das Biomethan in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verbrannt: Ein Motor treibt einen Generator an und dieser erzeugt Strom, der direkt in das öffentliche Netz eingespeist wird. Der Strom wird dann von unterschiedlichen Anbietern zu Ökostromtarifen vermarktet. Die Abwärme des Kühlwassers wird über das Nahwärmenetz an die angeschlossenen Haushalte weitergegeben und dort zum Heizen und zur Aufbereitung des Warmwassers genutzt. Diesen Vorgang nennt man „Kraft-Wärme-Kopplung“ (KWK).

Die GWH rechnet die anfallenden Heizkosten jährlich direkt mit den Mieterinnen und Mietern ab. Den Strom beziehen die Haushalte weiterhin über den Stromanbieter ihrer Wahl.

Ein wichtiger Beitrag zur Energiewende
Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Biomethan ist gut erprobt und wird immer häufiger zur Energiegewinnung eingesetzt – auch von der GWH. Beispiele dafür sind Anlagen im Ben-Gurion-Ring in Frankfurt und in der Siedlung „Schelmengraben“ in Wiesbaden. Ein Vorteil ist, dass die Abhängigkeit vom Erdgaspreis durch die Umstellung auf Biomethan reduziert wird. Außerdem ist diese Art der Energieerzeugung nicht nur klimafreundlich, sondern auch gut für das Stromnetz: Der Strom wird dort produziert, wo er gebraucht wird. Das ist effizient und entlastet die Netze in einer Zeit, in der der Strombedarf – beispielsweise durch E-Mobilität – immer weiter wächst. Die KWK-Anlagen können flexibel ein- und ausgeschaltet werden. Sie gleichen damit die schwankende Stromproduktion durch Wind und Sonne aus. Als Alternative zum Erdgas in der Etagenheizung ist Biomethan in Kraft-Wärme-Kopplung also ein wichtiger Bestandteil der Energiewende.

Pflanzen auf der Fassade
Pflanzen spielen auch für die Gestaltung der Nahwärmezentrale eine Rolle. Die Fassaden sollen rundherum begrünt werden, so dass sich das Gebäude bestmöglich in die Umgebung einpasst. Auch im Winter sollen immergrüne Pflanzen die Fassade bedecken. Die Begrünung sieht nicht nur gut aus, die Pflanzen filtern außerdem die Luft und binden CO2. Der Schornstein wird farblich so gehalten, dass er möglichst wenig auffällt.

Betriebsbeginn im Herbst 2024
Anfang Oktober 2023 begannen die Bauarbeiten für die Nahwärmezentrale. Im Februar 2024 soll das Gebäude fertig sein, danach wird die Technik installiert. Ab Herbst 2024 werden die Mieterinnen und Mieter der Dunant-Siedlung dann mit grüner Energie versorgt.